Geschichte des Matcha

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Geschichte des Matcha

Bereits seit über 5.000 Jahren trinkt die Menschheit Tee, Matcha hingegen findet erst seit etwas mehr als 800 Jahren in seiner heutigen Form Verwendung in der japanischen Tee-Zeremonie.

 

Matcha in der chinesischen Tee-Kultur

Den Ursprung des heutigen Matcha findet man allerdings nicht in Japan, sondern in China. Bereits im 6. Jahrhundert war der Tee dort weit verbreitet und fest in der chinesischen Gesellschaft etabliert. Zu dieser Zeit wurde nahezu jeder Tee fein vermahlen und anschließend heiß aufgegossen, weshalb diese Zeit auch „Ära des Pulvertees“ genannt wird.

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In dieser Epoche entdeckten buddhistische Mönche die heilende Wirkung grünen Tees. Um Wirkung und Haltbarkeit zu erhöhen, wurde das Teeblatt meist vermahlen und getrocknet um in dieser Form als Medizin verabreicht zu werden. Mit der Zeit erkannten die Mönche die harmonisierende und vitalisierende Wirkung des Teeblatts sowie die Steigerung der Konzentration und geistigen Fähigkeiten. Diese positiven Effekte wurden fortan genutzt um die oft langen und anstrengenden Meditationen im Kloster zu unterstützen. Durch die zunehmende Integration in buddhistische Rituale entwickelten sich erste Zeremonien für die Zubereitung und Verwendung von grünem Tee.

Während die „Ära des Pulvertees“ innerhalb der chinesischen Gesellschaft in Vergessenheit geriet und Teeblätter direkt aufgekocht wurden, behielten die Klöster die traditionelle Verarbeitung über Jahrhunderte bei und stellten aus den Teeblättern weiterhin Pulver her. Die Mönche entwickelten die Zubereitung weiter, indem sie den heiß aufgegossenen Pulvertee anschließend mit einem Bambusbesen aufschlugen und so sein volles Aroma zu Tage brachten. Da sowohl Herstellung als auch Zubereitung mit einem deutlich höheren Aufwand verbunden waren, kamen meist nur der Kaiserhof und die chinesische Elite außerhalb der Klöster in diesen Genuss.

 

Zen-Buddhismus und Matcha – Die perfekte Harmonie

Zwischen den Jahren 794 bis 1194 herrschten zwischen China und Japan sehr intensive Handelsbeziehungen und einem damit verbundenen Wissensaustausch. Nicht selten brachen buddhistische Mönche beider Nationen zu Studienreisen in das jeweilige andere Land auf, um hierbei von einheimischen Mönchen über Jahre begleitet und unterrichtet zu werden. Einer der zahlreichen japanischen Mönche war Myōan Eisai aus Kyoto, welcher 1191 von seiner 4-jährigen Studienreise aus China nach Japan zurückkehrte.

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Im Gepäck hatte er nicht nur die Samen der Camellia Sinensis Pflanze – die Teepflanze aus denen alle klassischen Tees hergestellt werden – sondern auch das Wissen um Anbau, Herstellung und Zubereitung von Matcha aus den chinesischen Klöstern. Durch Studien der chinesischen Chan-Schule legte er zudem im Süden Kyushus den Grundstein des japanischen Zen-Buddhismus indem er 1194 den ersten Zen-Tempel bei Izumi gründete. Hier legte er seine ersten Tee-Plantagen an und kultivierte Teepflanzen zur Matcha-Herstellung. Wie auch in China fand Matcha vorrangig Anwendung als Medizin und wurde zur Unterstützung der langen Meditationen in zahlreiche Rituale integriert. Somit war Matcha ein essentieller Bestandteil des Zen-Buddhismus.

Fortan widmete Eisai sein Leben der Verbreitung des Zen-Buddhismus sowie Matchas in ganz Japan. Hierzu zog er durch das Land, gründete Klöster und Tempel, legte dort Teeplantagen an und lehrte das Wissen um Herstellung und die heilende Wirkung von Matcha. Zudem optimierte er Anbau und Verarbeitung und strebte nach der perfekten Tee-Zeremonie in vollkommener Harmonie. In einem von ihm verfasstem Buch über Kultivierung, Verwendung und heilende Wirkung von Matcha bezeichnete er den Tee als „lebensverlängerndes Elixier“ mit „unglaublichem Geschmack“.

 

Tee-Zeremonie in der japanischen Gesellschaft

Über die nächsten Jahrhunderte verbreiteten sich Zen-Buddhismus und das Wissen um das grüne Teepulver in allen Landesteilen während es zur gleichen Zeit in China weitestgehend in Vergessenheit gerät. Die Japaner übernahmen die besondere Art des Teetrinkens und entwickelten Sie auf höchstem Niveau weiter. Leider führte dies wiederum dazu, dass Matcha auf Grund der aufwändigen Herstellung und strengen Tee-Zeremonie ausschließlich der japanischen Oberschicht sowie Klöstern und Tempeln vorbehalten war.

Im 16. Jahrhundert wurde die Tee-Zeremonie vom japanischen Teemeister Sen no Rikyū revolutioniert und schriftlich festgehalten um sie allen Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen. Dieser „einzigartige Lebensweg“ ist bis heute als „Teeweg“ bekannt. Er definierte neue vereinfachte Regel der Zeremonie, die auch von den einfachsten Menschen durchgeführt werden konnten. Hierbei sollte die Schönheit der Tee-Zeremonie fortan aus der vollständigen Harmonie zwischen dem Gastgeber und seinen Gästen entstehen. Zudem konnten die Teeutensilien von nun an durch schlichtere Gegenstände ersetzt werden. Somit gelang Matcha endgültig der Durchbruch in der japanischen Gesellschaft und etablierte sich als Genussmittel in allen Gesellschaftsschichten bis heute. Dies blieb in der westlichen Welt nicht unbemerkt und führte folglich zur Verbreitung des wohlschmeckenden Grüntee-Pulvers in europäischen Adelshäusern als Genussmittel, wobei die Beachtung der Tee-Zeremonie sowie des Zen-Buddhismus keine große Rolle spielte. Erst in den letzten Jahrzenten stieg in Europa das Interesse für Harmonie und Einklang der Tee-Zeremonie und somit auch für Matcha. Neben der vereinfachten Zeremonie stellt die ursprüngliche Tee-Zeremonie heute vor allem eine Gelegenheit für intellektuellen Austausch und Elite-Treffen sowie Pflege der Kultur da.

Bis heute setzen japanische Teebauern ihre Erfahrung aus Jahrhunderten ein um stetig an der Perfektion des Anbaus und Verarbeitung von Matcha höchster Qualität für die Tee-Zeremonie zu arbeiten. Hierbei gelingt es ihnen bereits seit einigen Jahrzehnten, Matcha nach strengen Bio-Kriterien ohne Qualitätsverlust zu kultivieren. Unsere Teebauern gehören zu den Vorreitern des biologischen Anbaus und so können wir garantieren, dass unser Matcha natürlich nach höchsten Bio-Standards hergestellt wurde. Auch wenn Matcha seinen Ursprung in China hat, kommt echter hochwertiger Matcha einzig und allein aus Japan. Zu den wichtigsten und besten Anbaugebieten zählen noch heute Kyoto und Kagoshima (HIER erfährst Du alles über unser Anbaugebiet und die Herstellung).